Montag, 12. März 2012

Hochsommer 2011

Am 20. August 2011 machte ich mich ein letztes Mal in jenem Jahr mit der Bahn auf nach Glückstadt, um eine Tour durchs Osteland, nach Stade und durchs Alte Land nach Harburg zu machen.

Nach meinem Start gegen 10 Uhr in Wischhafen fuhr ich erstmal nach Hamelwörden und sah mich dort nach Fotomotiven um.

Noch so ein Gebäude, das seit Jahren leer steht.
An der Kirche ausgestellte Grabplatten.
Von Hamelwörden fuhr ich über den Köckweg zur K12 und bei Neulandermoor durchs Moor. Hier war ich schon am 21. Mai gewesen, allerdings aus der anderen Richtung kommend. Der Weg war schlecht, und irgendwie verfranzte ich mich schnell. Da traf ich einen alten Mann. Ich fragte ihn, wo es denn nach Hemmoor ginge. Dabei betonte ich den Ortsnamen auf der ersten Silbe. Der Alte antwortete, indem er den Ortsnamen auf der zweiten Silbe betonte. Wieder was gelernt, dachte ich, und kam irgendwann auf einen befestigten Weg, von dem aus ich das Trauerspiel des Torfabbaus fotografieren konnte:

Ökologischer Irrsinn in Neulandermoor.
Zum Trocknen aufgeschichteter Torf.
Ich kam bald wieder zur B495, die hier Ostener Straße heißt, und bog bei Schüttdamm nach rechts auf die K27 ab. Über Schwarzenmoor gelangte ich nach Oberndorf.

Oberndorf im Hochsommer.
Boote beim Bentwischer Yachthafen.
Ostekieker, Fährmann und Gasthof "Zur Fähre".
Ich setzte meine Fahrt am westlichen Osteufer auf der K25 fort. Im Orsteil Braak entdeckte ich dann die Flakstellungen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Flakstellung auf dem Deich.
Von hier aus sollte Nazideutschland also verteidigt werden.
Etwas weiter kam ich an einem kleinen Geschäft vorbei. Mittlerweile bekam ich Hunger, und so schaute ich nach, ob es dort auch etwas zu essen gab. Das Geschäft gehört einem gewissen Albertus Lemke, der auch in einem Film über die Oste mitwirkte. Vor dem Laden hatte eine Wählerinitiative ihren Stand aufgebaut - der Oberdorfer Bürgerblock. Ein paar Wochen später sollten nämlich in Niedersachsen Kommunalwahlen stattfinden. Ich unterhielt mich ein wenig mit den Anwesenden, die mir Kuchen anboten, den ich aber dankend ablehnte, weil ich nicht auf Süßkram aus war. Hier erfuhr ich auch, dass Bentwisch nicht auf der letzten Silbe betont wird, sondern auf der ersten. Beentwisch wäre also die richtige Schreibweise. Na ja, niedersächsische Ortsbezeichnungen soll mal einer verstehen...

Weiter ging meine Fahrt über Ahrensflucht nach Althemmoor. Hier verspeiste ich erst mal eine Currywurst mit Pommes Frites, dargereicht von einer erstaunlich dunkelhäutigen Einwohnerin. Über Westersode und Bröckelbeck gelangte ich nach Lamstedt, wo ich meinen alten Bekannten zum zweiten Mal besuchte. Es war eine Tour, bei der ich die schönsten Strecken der letzten Jahre noch mal abfahren wollte. Nach meinem Besuch setzte ich meinen Weg über Laumühlen fort.

Romantisch-verfallen, aber das Dach ist noch okay. 
Hier kam mir die Idee, mal an die Oste ranzufahren. Ich dachte mir, vielleicht würde ich ja auch die Fähre bei Brobergen erreichen. Ich fragte einen Jogger, wie weit es wohl wäre, aber der konnte mir nichts genaues sagen. Ich wunderte mich nur. Danach brach meinen Versuch nach kurzer Zeit wieder ab, weil der Weg mies war. Dabei wäre es - wenn ich mir die Sache heute so ansehe, gar nicht so weit gewesen.

Blick hinüber nach Lamstedt.
Ein Brack?
Ich kehrte also nach Laumühlen zurück und setzte meine Fahrt auf der L116 nach Hechthausen fort.

Rostige alte Mühle an der Oste in Hechthausen.
Weiter ging die Fahrt auf der B73 nach Himmelpforten, wo ich auf die K68 nach Hammah abbog. In Hammah wechselte ich auf die K3 nach Groß Sterneberg ab. In Groß Sterneberg hielt ich mich rechts, aus der K80 wurde die K27 und in Schölisch die K31. Jetzt war ich in Stade, wo ich am Hafen anhielt.

Gasometer am Hafen.
Die HafenCity von Stade - nicht mein Fall.
Der Altstadtfleth mit dem Schwedenspeicher.
Ein alter Kran am Hafen.
Die Hafen-Schleuse.
Auf der Altländer Straße verließ ich Stade wieder und fuhr auf der Altländer Staße nach Twielenfleth, wo ich die ramponierte Mühle "Venti Amica" fotografierte.

Venti Amica ohne Kopf.
Der Mühlenkopf wurde gerade überholt.
Typisches Motiv: die Twielenflether Kirche hinter Obstbäumen.
Seit ich Lamstedt verlassen hatte, wurde ich vom Wind geschoben. Das beflügelte meine Fahrt nicht unerheblich.

Hier war früher mal eine Tankstelle.
 Über Grünendeich gelangte ich auf der K39 nach Lühe-Dorf.

Schönes altes Leuchtfeuer, heute ein Wohnhaus.
Von Lühe-Dorf ging es weiter nach Borstel, nördlich von Jork.

Die Mühle in Borstel beherbergt ein Restaurant.
In Hinterbrack, also kurz bevor der Hamburger Teil des Alten Landes beginnt, sah ich noch ein verwunschenes Gartenhäuschen.

Ein wilder Garten, darin ein Häuschen, sehr romantisch.
Über Cranz gelangte ich nach Francop, wo mir folgendes Gebäude auffiel:

Im Hamburger Teil des Alten Landes.
Schließlich gelangte ich nach Moorburg. Die Kattwykbrücke zu überqueren war an diesem Wochenende wegen Wartungsarbeiten nicht möglich. Ich hätte dann über den Hafen nach Steinwerder und durch den Alten Elbtunnel fahren können. So blieb mir nichts anderes übrig, als nach Harburg hineinzufahren und die S-Bahn nach Pinneberg zu nehmen, von wo aus ich den Heimweg nach Tornsch antrat. Mit 143 km war diese Tour die drittlängste, die ich jemals gemacht habe, und wunderschön war sie natürlich auch.

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