Donnerstag, 19. Januar 2012

Hadeln-Tour (3) 2010

Der 7. August 2010 war wieder mal so ein Tag, der sonnig begann, bevor es im Tagesverlauf immer wolkiger wurde. Na ja, dachte ich, Hauptsache, es regnet nicht. Nach meiner Elbüberquerung startete ich in Wischhafen und fuhr nach Hamelwördenermoor auf die K12. Dann ging es weiter nach Dösemoor und Kajedeich, wo ich nach links in den Bruchweg abbog. Eine Strecke, die ich sehr mag. Schließlich gelangte ich an die K27, die mich nach Oberndorf führte. Hier inspizierte ich den Fähranleger:

Der Seehund war neu.









Der Fähranleger mit der Mocambo.

Der Ostekieker war auch noch da.

War einiges los an diesem Sonnabend.
Blick zwischen Ostekieker und Mocambo hindurch zur Oste-Brücke.
Lange hielt ich mich in Oberndorf nicht auf. Weiter ging die Fahrt nach Ahrensflucht.

Blick auf die Wingst.
Über den Hemmoorer Ortsteil Westersode führte mich mein Weg auf der K29 weiter nach Bröckelbeck, von dort nach Nordahn, Varrel und Mittelstenahe. Hier bog ich auf die K34 nach Stinstedt ab, denn ich wollte den Stinstedter See erkunden. In Stinstedt wandte ich mich Richtung Süden auf den Viehweg, von dem ich nach ein paar hundert Metern nach rechts abbog. Eine Infotafel zeigte mir, dass ich richtig war. Einen Pfad entlang, und schon hielt ich zwischen zwei Teichen an einer Hütte mit Aussichtsplattform. Kein Mensch außer mir war dort. Ich sah mich in Ruhe um:

Hier kann man rasten, aber ich wollte weiter.

Hütte mit Aussichtsplattform.

So sieht der Seepolder aus, der als Wasserspeicher diente.

Noch mal ein Blick zurück, und weiter.
Ich kehrte zurück zum Viehweg und fuhr in Richtung Süden weiter. Irgendwann sah ich schon aus der Ferne, dass ich rechts abbiegen musste, um auf dem Rundwanderweg zu bleiben.

Geradeaus ging es hier weiter.

Auch hier ein Rastplatz mit Infotafel, und kein Schatten.
Ich fuhr also auf Schotter geradeaus, bis ich irgendwann nach rechts musste. Bald erreichte ich einen weiteren Aussichtsturm, nach links ging es über eine Brücke nach Neubachenbruch.

Aussichtsturm und Brücke nach Neubachenbruch.

Blick vom Aussichtsturm.
Irgendwo dahinten war ich lang gefahren.

Hier wäre es weiter Richtung Norden gegangen.
Also auf nach Neubachenbruch, von dort nach Ankelohe, wo gerade ein Reitturnier stattfand, und weiter nach Bad Bederkesa. Dort fuhr ich ein Stück am Kanal entlang, und über die erneuerte Mattenburger Straße gelangte ich zur Drangstedter Straße, von der ich nach rechts auf die L119 abbog. Soweit nichts neues, aber hinter Fickmühlen bog ich nicht nach Flögeln ab, sondern fuhr weiter geradeaus. Irgendwann passierte ich dieses tststs Jungfauenmoor, welches sie dort Hymenmoor nennen, und dann war ich in Neuenwalde.

Das Damenstift ohne Damen.

Blick durchs Kirchenfenster.

Die Kirche des Klosters, der Baum verdeckte den Turm.
Hier hat der HSV keine Chance!
Ich radelte noch ein wenig unschlüssig umher. Da sah ich ein Schild: "Dorum 8 km". Ich hätte ja Lust gehabt, hinzufahren. So nah an Wursten, aber ich hatte schon eine gute Strecke hinter mir, und der Rückweg musste ja auch noch erledigt werden. Also fuhr ich auf der Krempeler Straße (L118) zurück. Nach ein paar Kilometern hatte ich dann eine traurige Begegnung. Eine Möve saß mit anscheinend gebrochenem Flügel im Gras.

Ihr war nicht mehr zu helfen. Sie ist bestimmt vor ein Auto geraten.
Den nicht allzu starken Wind hatte ich jetzt im Rücken. Ich trat, was das Zeug hielt, Wanna, Kampen, Neuenkirchen zogen an mir vorbei. Von Neuenkirchen bin ich wohl über die K15 zur K16 gelangt, und nicht wieder über Pedingworth, genau weiß ich das nicht mehr. In Osterbruch bog ich dieses Mal nach links ab auf eine Straße namens Norderende, und nach ein paar hundert Metern nach rechts, bis mich eine Brücke über den Hadelner Kanal führte:

Hadelner Kanal, Blickrichtung Nord. Das Haus links steht ganz schief.

Hadelner Kanal, Blickrichtung Süd.
Nun hieß die Straße Westerende und führte mich nach Kehdingbruch. Auch dieser kurze Streckenabschnitt war mal was Neues. In Kehdingbruch heißt die Straße dann L144, hinter Kehdingbruch sinnigerweise Osterende. Dann kommt der Bahnhof von Neuhaus, der doch ein wenig weit draußen vor dem Ort liegt. Hinter dem Bahnhof folgt dann der Ortsteil Intzenbüttel, über den ich nach Neuhaus hineinfuhr. Mein letztes Bild machte ich dann in Neuhaus: ein ehemaliges Sarglager:

Draculas Außenstelle: seit Jahrzehnten unverändert.
Mir war schon in Neuenkirchen aufgefallen, dass ich kaum noch was zu trinken hatte. Auch in Neuhaus bot sich keine Gelegenheit, was zu bunkern. Durstig strampelte ich weiter, querte die Oste bei Geversdorf, radelte den Obstmaschenweg entlang. Da sah ich in Baljerdorf einen Hofladen, der noch geöffnet hatte. Natürlich gab es dort auch Apfelsaft. Ich zögerte zwar etwas, kaufte zwei Flaschen und trank die erste sofort auf einen Zug aus. Wenn das man keinen Durchmarsch gibt, dachte ich. Leckere Wecken und allerlei andere schöne Sachen hatten sie auch dort, und Grotmudder war auch im Laden. Ein Hofcafé gab es auch. Ich war gerettet, der Apfeltreibstoff brachte mich schnell wieder zurück nach Freiburg und über Hamelwörden zur Fähre. Wie bei meiner letzten Tour vor drei Wochen hatte ich am Ende 138 km zurückgelegt.

An der Fähre wartete ein junger Mann, feingliedrig, nicht besonders groß, etwas längere Haare - kein Kehdinger, soviel war klar. Auf der Fähre sprach er mich auf Englisch an, und an seinem Akzent erkannte ich sofort, dass es sich um einen Franzosen handelte. Da musste ich ja auf Französisch antworten! Er kam aus Dunkerque am Ärmelkanal, arbeitete für wenig Geld bei der Post im Briefverteilzentrum, und war auf dem Weg nach Norwegen, zu seiner Freundin. Nun wollte er wissen, wo es auf der anderen Seite einen Campingplatz gab und wo er Geld abheben könnte.

Inzwischen war es schon spät, wurde bald dunkel, und so geleitete ich ihn nach Glückstadt zum Geldautomaten und lieferte ihn bei der Jugendherberge ab, denn nach Kollmar zum Elbcamping hätte er es ohne Ortskenntnis nicht mehr geschafft. Er hatte Landkarte in einem sehr großen Maßstab dabei, und sein Rad sah auch nicht besonders vertrauenswürdig aus. Viel Gepäck hatte er auch nicht. Leider habe ich ihn nicht nach seiner e-Mailadresse gefragt, denn ich hätte schon gern erfahren, ob er gut hin und wieder zurück gekommen ist.

Als ich wieder zuhause war und meine Strecke bei Google Earth verfolgte, kam ich ins Zweifeln, ob ich wirklich am Stinstedter See gewesen war. Bei Google wird nämlich ein rechteckiges Gewässer im sudöstlichen Teil des Gebietes, das vom Rundweg umschlossen wird, so genannt. Auch weitere Recherchen halfen mir nicht weiter. Und auf diesbezügliche Kommentare von Lesern dieses Blogs brauche ich wohl nicht zu warten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen